11 Jan DOVLATOV
Berlinale 2018 COMPETITION
DOVLATOV / National Press
Press Screening
tba
Public Screenings
tba
Weltpremiere
126 Min., HD, 1:2.39 – 5.1, Russland / Polen / Serbien, Farbe, 2018
Für Interviews stehen in Berlin zur Verfügung: Alexey German Jr. (Regisseur), Milan Marić (Sergey Dovlatov), Artur Beschastny (Joseph Brodsky), Danila Kozlovsky (David), Yelena Okopnaya (Art Director), weiterer Cast tbc
DOVLATOV erzählt sechs Tage aus dem Leben des genialen Schriftstellers Sergey Dovlatov, dessen Gedanken weit über die starren Grenzen des sowjetischen Russlands der 70er-Jahre hinausgingen. Sergey Dovlatov und der befreundete Dichter Joseph Brodsky, die beide später nach New York emigrierten, kämpften für die Bewahrung ihrer Kreativität und ihres Anstandes, während sie dabei zusehen mussten, wie ihre Künstlerfreunde von der rigiden sowjetischen Staatsmaschinerie gebrochen wurden.
Mit seinem fünften Spielfilm, DOVLATOV, kehrt der russische Regisseur Alexey German Jr. zurück nach Berlin, wo sein vorheriger Film UNDER ELECTRIC CLOUDS 2015 einen Silbernen Bären gewann. German Jr. – Sohn des rebellischen russischen Regisseurs Alexey German, der sich bis zu seinem letzten Meisterwerk HARD TO BE GOD (2015) gegen die sowjetische Zensur und das vorherrschende Konzept von Held und Anti-Held wandte – kreierte DOVLATOV auch als Hommage an die Leningrader Intellektuellen der 70er-Jahre, die Generation seines Vaters. Diese lose verbandelte Gruppe von Freunden kämpfte für kreative Freiheit während Breschnews Periode der Stagnation. Bereits in seinem dritten Spielfilm, PAPER SOLDIER, der 2008 den Silbernen Löwen in Venedig gewann, erforschte German Jr. den Würgegriff, in dem sich die sowjetische Kultur befand.
Einige ihrer prominentesten Vertreter, der Schriftsteller Sergey Dovlatov und der Dichter Joseph Brodsky, flohen nach New York, wo die Kreativität beider aufblühte. Dovlatovs schlaue, ironische Prosa wurde oft im führenden Magazin The New Yorker veröffentlicht. 1990 verstarb er an einem Herzinfarkt – noch bevor er den großen Erfolg seines Werks im postsowjetischen Russland miterleben konnte. Dort verkauften sich nun Millionen seiner Bücher. Der Nachruf in der New York Times beschreibt seine Karriere als „Journalisten“ der Sowjet-Ära, der gezwungen war, Fake News zu produzieren.
Mit DOVLATOV zeigt German Jr. sechs Tage im Leben Dovlatovs, bevor dessen Freund Brodsky für immer die tröstliche Kameradschaft ihres Künstlerzirkels sowie die immer und überall präsente Bedrohung durch die Autoritäten hinter sich lässt. Der hohe Preis kreativer Freiheit, alles und jeden aufzugeben, liegt in der Luft wie der geisterhafte Nebel, der sie im frostigen Sankt Petersburg umgibt.
German Jr. verfolgt den Ansatz starker Stilisierung – nicht ganz dem Hyperrealismus seines Vaters entsprechend und keineswegs der des typischen Biopic-Genres. Durch die starke schauspielerische Leistung, die verstärkt wird durch die eindrucksvolle Kameraarbeit von Lukasz Zal (IDA) sowie die akribische Arbeit von Art Director Yelena Okopnaya, hat German Jr. eine fiktive Welt erschaffen, die Dovlatov als einen sich in ständiger Gesellschaft befindenden Einzelgänger zeigt: in der kommunalen Wohnung, die er mit seiner Mutter und zahllosen anderen Familien bewohnte – in den Redaktionsräumen der literarischen Magazine, in denen er veröffentlich werden wollte – in den Restaurants, in denen seine Freunde sich über ihre kreative Arbeit austauschten und in der eisigen Breschnew-Ära nach Wärme suchten.
German Jr. verabschiedet sich für diesen Film von der Zusammenarbeit mit einigen bekannteren Schauspielern und arbeitet mit einer Gruppe relativ unbekannter Künstler, unter ihnen der junge serbische Schauspieler Milan Marić, dem es in hervorragender Weise gelingt, den Außenseiter-Status des jüdisch-armenischen Dovlatovs, dem täglicher Antisemitismus begegnet, zu porträtieren. Brodsky wird gespielt von dem russischen Schauspieler Artur Beschastny, der bereits im Theater in die Rolle des Dichters schlüpfte. Danila Kozlovsky (David) ist ein in Russland bereits etablierter Schauspieler.
Produziert von SAGa Film, Metrafilms und Channel One (Russland), Co-produziert von Message Film (Polen), ART & POPCORN (Serbien) mit der Unterstützung von Eurimages.
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